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In Menslage werden Wildpflanzen für die Biogasgewinnung angebaut

In Menslage werden Wildpflanzen für die Biogasgewinnung angebaut

Viele Menschen denken beim Stichwort Biogas wohl direkt an die „Vermaisung“ der Landschaft. Doch es gibt durchaus Alternativen.

Um darauf aufmerksam zu machen, dass die Biogasproduktion auch Hand in Hand mit dem Schutz der Artenvielfalt gehen kann, wurden in einer Kooperation zwischen den ortsansässigen Biogasbetreibern und der Jägerschaft auch in der Gemeinde Menslage die ersten Versuchsfelder mit einer mehrjährigen Wildpflanzenmischung für die anschließende Biogasgewinnung angebaut.

Beide Partner sehen hierin eine große Chance für die Artenvielfalt, den Grundwasserschutz und zur Bodenregeneration.

Der Anbau von Wildpflanzen als Alternativkultur zum Mais für die energetische Nutzung in der Biogasanlage bietet nicht nur einen hohen ökologischen Mehrwert für die heimische Tier- und Insektenwelt, sondern zeigt auch positive Effekte auf die Grundwasser- und Bodenqualität.ildpflanzen verbessern die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Nutzflächen durch die mehrjährige Vielfalt an Pflanzenarten. Mit ihren unterschiedlichen Blühzeitpunkten bieten sie fast während der gesamten Vegetationsperiode Insekten, Bienen, Feldvögeln und anderen Wildtieren einen dauerhaften Lebens-, Nahrungs und Rückzugsraum und sorgen neben einer dauerhaften Flächenbegrünung auch für ein gerngesehenes abwechslungsreicheres Landschaftsbild.

Zusätzlich setzen mehrjährige Wildpflanzen die zur Eigenversorgung benötigten moderaten Nährstoffmengen vollständig in Biomasse um und entziehen darüber hinaus dem Boden bis zum Vegetationsende Nitrat, was für eine verbesserte Qualität des Grundwassers sorgt. Auch lässt sich feststellen, dass unter den Flächen, die mit mehrjährigen Wildpflanzen bestellt sind, keine Nitratverlagerungen in tiefere Bodenschichten erfolgen. So haben Untersuchungen bereits ergeben, dass unter dem derzeit praktizierten Düngeregime, der Anbau von Wildpflanzen gegenüber der herkömmlichen Bewirtschaftung zu einer Reduktion der Nitratausträge in das Grundwasser führt.

Bei der Beerntung bieten die Methanerträge der Wildpflanzen im Vergleich zur Maissilage allerdings ein niedrigeres Ertragsniveau. Dadurch entstehen für die Biogasanlagenbetreiber trotz der mehrjährigen Nutzungsdauer der Einsaaten ein finanzielles Delta. Darum ist es in Anbetracht des ökologischen Mehrwerts äußerst sinnvoll hier eine entsprechende Ausgleichsregelung zu schaffen.

Um den Anbau dieser Dauerkulturen in Niedersachsen großräumiger zu etablieren, sind daher neben dem politischen Willen auch finanzielle Anreize notwendig. Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität und zur Reduzierung der Nährstoffausträge sind drängende aktuelle Fragen. Ein sehr vielversprechender Ansatz kann daher der vermehrte Anbau von Wildpflanzen zur Energiegewinnung sein.


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